Informationen

Ortsausschuss

Kontaktinformationen

Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg
BezVSt.Bad-Godesberg@bonn.de

Ordnungsamt Stadt Bonn
0228-77-33 33
stadtordnungsdienst@bonn.de

Polizei für Lannesdorf: Polizeihauptkommissarin Petra Link
0174-8532769
petra-sabine.link@polizei.nrw.de

Platzhalter für eine PDF-Datei zum Herungerladen

Lannesdorfer Geschichte

Tabellarische Kurzübersicht der Geschichte Lannesdorfs

892 - 1870

892 – Erste Urkundliche Erwähnung von Landulphestorp (Lannesdorf)
1250 – früheste Erwähnung von Eleesdorf (Ellesdorf)
1449 – Lannesdorf hat 31 Wohnhäuser
1662 – urkundliche Erwähnung des Lannesdorfer Auerhofes
1671 – Lannesdorf hat 41 Wohnhäuser und 200 Einwohner
1693 – 24. Juni, Unwetterkatastrophe sucht Lannesdorfer Auerhof heim
1759 – Erwähnung der Lannesdorfer („Parsch“) Mühle
1794 – Franzosen besetzen das Rheinland, Beschlagnahme der geistlichen Besitztümer
1810 – katastermäßige Erfassung durch die Franzosen
1819 – 10. Juli, Eröffnung einer Fährverbindung nach Königswinter
1823 – Errichtung einer Winterschule in Lannesdorf, bis zu diesem Jahr gingen die Lannesdorfer Kinder in Mehlem zur Schule
1835 – Bau eines kleinen Schulhauses
1836 – 26. Oktober, erwirbt Wilhelm Ludwig Deichmann die „Mehlemer Aue“
1841/42 – Hubert Parsch erwirbt Lannesdorfer „Parsch“ Mühle
1854 – Juli, Gründung Gesangverein „Eintracht Lannesdorf“
1855 – Einrichtung Bahnstation Mehlem
1860 – Gründung der späteren Rhein-Dinas-Werke als Ziegelei

1871 - 1935

1871 – Baubeginn der alten Pfarrkirche Lannesdorf
1873 – 19. Juli, Einweihung des ersten Schulgebäudes
1875 – Verkauf und Abriss der Anna-Kapelle
1877 – Gründung Gesangverein „Cäcilia“
1880 – Einweihung der ersten Pfarrkirche Lannesdorf
1882 – Errichtung Gedenkkreuz an Stelle der Anna-Kapelle
1887 – Lannesdorf wird Rektoratspfarre von Mehlem
1887 – Bau des zweiten Schulgebäudes
1890 – Lannesdorf erhält eigenen Friedhof an der Deutschherrenstraße
1890 – 3. März, Hubert Spülbeck wird erster Pfarrrektor
1893 – Inbetriebnahme der dampfgetriebenen Schmalspurbahn zwischen Godesberg und Mehlem
1894 – 16. Juni, Gründung „katholischer Jungmännerverein“, der spätere „Junggesellenverein Freundschaftsbund“
1895 – Fertigstellung der Quellwasserleitung mit teilweise Versorgung von Muffendorf und Mehlem, die bis 13. April 1984 in Betrieb war
1895 – Bau des „Gemeindebackes“ Am Winkel
1895 – 29. März, Hermann Lappe wird Pfarrrektor
1897 – 20. April, eigene Postagentur in Lannesdorf
1898 – Rektoratspfarre Lannesdorf wird selbständige Pfarrei
1898 – 1. August, Hauptlehrer Josef Ellen wird Leiter der Volksschule
1899 – Lannesdorf erhält Anschluss an das Godesberger Gaswerk
1899 – 4. Januar, Hermann Lappe wird Pfarrer
1899 – 24. Februar, Gründung Matthiasbruderschaft Lannesdorf
1900 – 1. Oktober, Beschluss des Lannesdorfer Gemeinderates, Straßenschilder anzuschaffen und die Häuser straßenweise zu nummerieren
1906 – Lannesdorfer Bach wird im Ortskern auf einer Länge von rd. 370 Metern kanalisiert
1906 – 1. April, Gründung Löschzug Mehlem-Lannesdorf
1909 – 28. März, Gründung Obst und Gartenbauverein
1910 – Übersiedlung der Ringsdorff-Werke nach Mehlem
1911 – Einstellung des Weinanbaus
1913 – 1. Oktober, Hauptlehrer Anton Hinsen wird Leiter der Volksschule
1915 – Andreas Jacquorie wird Pfarrer
1921 – Sitz der Rhein-Dinas-Werke wird nach Mehlem verlegt
1921 – 30. Oktober, Jakob Braun wird Pfarrer
1922 – Gründung SV Lannesdorf
1922 – Gründung Karnevalsgesellschaft „Lustige Weiber“, die heutige K. G. Fidele Möhnen
1923 – 1. Juni, Gründung Tambour-Sportverein „Deutschmeister“ im Gasthof „Zur Post“
1924 – 22. Juni, Gründung der St. Hubertus Schützenbruderschaft
1925 – Fusion der Gesangvereine „Eintracht Lannesdorf“ und Cäcilia“ in „Männergesangverein Lannesdorf 1877“
1927 – 27. April, Antrag Gemeinderat auf Umbenennung Bahnhof in „Lannesdorf“ oder „Lannesdorf-Mehlem“
1934 – 19. Juni, Einverständnis des preußischen Innenministers zur Eingliederung von Lannesdorf und Mehlem in die Landgemeinde Bad Godesberg
1934 16. Juli, gleichnamiger Beschluss Gemeinderat Mehlem
1934 23. Juli, gleichnamiger Beschluss Gemeinderat Lannesdorf
1934 26. Juli, gleichnamiger Beschluss Gemeinderat Bad Godesberg
1934 18. September, gleichnamiger Beschluss Amtsvertretung Bad Godesberg
1935 31. März, Einweihung der renovierten und vergrößerten Pfarrkirche Lannesdorf

1935 (Eingemeindung Bad Godesberg) - 1969

1935 – 1. April, Eingemeindung nach Bad Godesberg
1935 – 1. Juli, Verleihung der Stadtrechte an Bad Godesberg
1936 – 9. November, Adam Bodewig wird Pfarrer
1938 – 1. Juni, Hauptlehrer Josef Schneider wird Leiter der Volksschule
1945 – 8. März, Besetzung durch Amerikaner
1946 – 1. September, Hauptlehrer Josef Auen wird Leiter der Volksschule, ab 1. Februar 1951 als Rektor
1947 – 27. Juli, Gründung Ortsausschuss Lannesdorf
1949 – Gründung des evangelischen Pfarrbezirkes „Mehlem-Lannesdorf-Drachenfelser Ländchen“
1950 – 26. März, Peter Bertram wird Pfarrer
1955 – 13. April, Grundsteinlegung „Haus der Frauenhilfe“
1955 – 19. April, Hauptlehrer Franz Falkenberg wird Leiter der Volksschule
1955 – 4. September, Einweihung Sportplatz Lannesdorf
1956 – Verlegung der Frauenhilfs-Diakonieschwesternschaft im Rheinland e.V. nach Lannesdorf
1957 – Eröffnung Zweigstelle der Bad Godesberger Kreditbank in der Hoverstraße 4
1958 – 28. Juli, Einweihung Ehrenmal
1959 – Gründung Trompeten- und Fanfarencorps „Gut Klang“ Bad Godesberg
1959 – 27. Juli, Einweihung des neuen Dorfplatzes in Verbindung mit der Lannesdorfer Kirmes. Zum ersten Mal läuten die neuen Kirchenglocken.
1960 – Einstellung der Quarzitförderung
1960 – 10. September, Gründung „Farben-Mischlings-Gestalts-Kanarien-Verein“
1961 Heiland-Kirchengemeinde wird selbständig
1962 – 24. April, Rektor Peter Burkhard wird Leiter der Volksschule
1964 – 10. März, Einweihung der Turnhalle in Lannesdorf
1965 – Fertigstellung des Ernst-Stoltenhoff-Hauses
1966 – 4. Mai, Eröffnung der Lannesdorfer Sparkassen-Filiale
1967 – 3. Januar, Heinz Peter Hilger wird Leiter der Grundschule
1967 – 21. Juni, Gründung VfL Lannesdorf
1968 – erster Altennachmittag des Lannesdorfer Ortsausschusses

1969 (Eingemeindung Bonn) - heute

1969 – 1. August, kommunale Neugliederung des Bonner Raumes, Lannesdorf wird Ortsteil von Bonn
1973 – 3. Juli, Einweihung Feuerwehrhaus
1973 – 5. August, Eröffnung Sportpark Pennenfeld
1973 – 3. September, Kurt-Josef Beardi wird Pfarrer
1976 – 22. Dezember, letzte Fahrt der „Elektrischen“ von Bad Godesberg nach Mehlem
1977 – 17. Juni, Einweihung der neuen Herz-Jesu Pfarrkirche Lannesdorf
1977 – 7. Mai, Einweihung neues „Pömpchen“ in Lannesdorf
1978 – 20. November, Karl-Ferdi Vater wird Pfarrer
1981 – 9. November, Annegret Irlenborn wird Rektorin der KGS-Lyngsbergschule
1984 – 9. Dezember, Franz Stark wird Pfarrer
1986 – 11. Januar, Einweihung der Friedhofskapelle
1986 – 1. März, fränkische Gräberfunde an der Lyngsbergstraße
1989 – 7. Mai, Georg Bunse wird Pfarrer
1990 – Juli, Maria Karikari wird Rektorin der KGS-Lyngsbergschule
1992 – 14. auf 15. Januar, Unbekannte legen Feuer im Medienraum der Lyngsbergschule mit Schaden von einer halben Million DM
1992 – September, Inbetriebnahme der „Villa Noah“, einer sozial-therapeutische Einrichtung für chronisch Suchtkranke im Haus Deutschherrenstraße 173 a, Träger: Caritasverband der Stadt Bonn
1992 – Oktober, Einweihung des neuen Dorfsaals in der „Alten Bauernschänke“
1993 – August, 1. Grillfest der Sängervereinigung 1854 Lannesdorf auf dem Dorfplatz
1993 – 18. September, Rolf Elsen wird in der süd-oldenburgischen Gemeinde Garrel neuer Bundesschützenkönig
1994 – April, Eröffnung des städtischen Kindergartens an der Antoniterstraße
1994 – April, der Schornstein der ehemaligen Müllverbrennungsanlage Mehlem wird gesprengt
1994 – Juni, Einführung von Pfarrer Helmut Powalla als Pfarrer und Bruno Liesenfeld als Diakon in Herz Jesu Lannesdorf
1995 – Das Gelände der König-Fahd-Akademie wird offiziell der Botschaft übergeben
1995 – 2. Juli, Eucharistiefeier der fünf Pfarreien des Seelsorgebereichs C im Pennenfeldstadion sorgt für einen Hauch von Kirchentagsstimmung
1995 – Inbetriebnahme des zweiten Hauses der „Villa Noah“ an der Drachenburgstraße 64
1995 – 10. Dezember, Erster Weihnachtsmarkt in Lannesdorf im Bereich Brunnenplatz – Kirchberg – Lannesdorfer Straße
1996 – 5. Januar, Barthel Vorrenhagen geht nach Jahrzehnten als Küster, Organist und Chorleiter der Pfarrgemeinde Herz Jesu Lannesdorf in den Ruhestand
1998 – August, Dreifach-Jubiläum in Lannesdorf: 100 Jahre Pfarrgemeinde Herz Jesu, 75 Jahre Tambourcorps „Deutschmeister“ Lannesdorf und 25 Jahre Katholischer Kindergarten
1999 – März, St. Matthias-Bruderschaft feiert 100jähriges Bestehen
1999 – April, Hans Peter Stuch wird neuer Chef des Ortsausschusses, Günther Dahn nach 13 Jahren zum Ehrenmitglied ernannt
1999 – August, Eröffnung des Internet-Cafés im Pfarrheim Herz Jesu Lannesdorf
1999 – 14. Dezember, die Umgehungsstraße Lannesdorf wird für den Verkehr freigegeben, Baukosten 4,6 Millionen DM
2000 – 1. Januar, Errichtung des Katholischen Kirchengemeindeverbandes Bonn-Bad Godesberg-Süd aus den Gemeinden Herz Jesu Lannesdorf, St. Severin Mehlem, St. Martin Muffendorf, Frieden Christi Heiderhof und St. Albertus Magnus Pennenfeld
2000 – 20. August, Großes Ökumenisches Fest im Stadion Pennenfeld unter dem Motto „Christus ist unsere Hoffnung“
2001 – 11. Juni, Errichtung des Pfarrverbandes „Bad Godesberg-Süd“ im Dekanat Bonn-Bad Godesberg.
2002 – 27. März, Hans Peter Stuch tritt nach internen Querelen als Vorsitzender des Ortsauschusses zurück
2002 – 22. Mai, Michael Walbröl wird neuer Ortsausschuss-Vorsitzender
2002 – Juni, Anlässlich der 25jährigen Weihe der neuen Herz Jesu Kirche schmücken Motive der Lauretanischen Litanei des Malers und Restaurators Walter Dorn die Herz Jesu Kirche Lannesdorf
2002 – September, 10jähriges Bestehen der „Villa Noah“, Wohneinrichtung des Caritasverbandes Bonn für chronisch Suchtkranke
2003 – Oktober, die König-Fahd-Akademie in Lannesdorf gerät unter den Verdacht, Anziehungspunkt für gewaltbereite Islamisten zu sein
2004 – Mai, die Sängervereinigung 1854 Lannesdorf feiert 150jähriges Bestehen
2005 – Mai, der Lannesdorfer Pfarrer Helmut Powalla wird neuer Dechant von Bad Godesberg
2005 – 11. Mai, Katharina Schumacher, älteste Bürgerin von Lannesdorf, wird 100 Jahre alt
2005 – Juni, Erscheinen des Kirchenführers der Herz Jesu Pfarrgemeinde Lannesdorf
2009 – 1.Januar, Fusion der Gemeinden Frieden Christi, Herz Jesu, St. Albertus Magnus, St. Martin und St. Severin zur Gemeinde St. Martin und Severin. Pfarrer Helmut Powalla bittet um die Entpflichtung als Dechant von Bad Godesberg.
2010 – Juni, die katholische öffentliche Bücherei feiert 100jähriges Bestehen
2010 – August, Lannesdorf erhält eine Fahne
2012 – 1. März, der langjähriges Vorsitzende des Ortsausschusses Lannesdorf, Josef am Zehnhoff, stirbt im Alter von 92 Jahren
2012 – Mai, bei einer Wahlkundgebung in Sichtweite der saudi-arabischen König-Fahd-Akademie greifen Salafisten die Polizei an
2013 – 1. Januar, Pfarrer Helmut Powalla tritt in den Ruhestand. Im gesamten Stadtbezirk von Bad Godesberg gibt es nur noch einen Seelsorgebereich
2013 – 10. September, der frühere Pfarrer von Lannesdorf Helmut Powalla stirbt im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes
2014 – Dezember, nach vierjähriger Ruhezeit macht der Ortsausschuss einen neuen Anfang mit Josef Kolb (1. Vorsitzender), Rolf Elsen (2. Vorsitzender), Christoph Brüse (Kassierer), Jupp Verhoff (Schriftführer), Jürgen Krupp (1. Beisitzer) und Uwe Walbröl (2. Beisitzer)
2015 – 17. Dezember, Unbekannte flüchteten nach Sprengung des Geldautomaten der VR-Bank Bonn eG in Lannesdorf

Lannesdorf damals und heute

Bebauung

Obwohl Lannesdorf flächenmäßig nicht eben klein war, fand im Vergleich zu anderen nach Bad Godesberg eingemeindeten Ortsteilen zunächst eine langsame Entwicklung statt. Nach einem Verzeichnis von 1449 hatte Lannesdorf 31 Wohnhäuser, 1671 = 41, 1834 = 101, 1843 = 106,1852 = 116, 1861 = 126, 1864 = 127, 1867 = 134, 1871 = 146, 1889 = 168 Wohnhäuser. Die bauliche Entwicklung verlief hier im vorletzten Jahrhundert keineswegs so übertrieben hektisch wie heutzutage. Erst mit der Hauptstadtfunktion von Bonn setzte eine verstärkte Bautätigkeit ein. Baulücken an den bestehenden Straßen wurden zunächst vornehmlich mit Ein -und Zweifamilienhäusern geschlossen, wobei Wert auf die Erhaltung der rückwärtigen Gartenbereiche gelegt wurde. Da der Ortskern zum größten Teil von landwirtschaftlich genutzten Flächen umgeben ist, die zum Teil als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen sind, war die Erschließung neuen Baulands von der Aufstellung neuer Bebauungspläne abhängig. Langwierige Umlegungsverfahren verzögerten diesen Prozess. Auf der anderen Seite begünstigte diese Entwicklung die Kleingärtner. Für sie ist um Lannesdorf ein wahres Paradies entstanden.

Vornehmlich das neue Baugebiet Im Meisengarten und die Erschließung des Pennenfelds, womit eine durchgehende Bebauung nach Bad Godesberg geschaffen wurde, trugen zur Weiterentwicklung von Lannesdorf bei. Immerhin zählte man 1969 bereits 865 Wohnhäuser. Schade, dass mit der Schaffung modernen Wohnraumes auch viele alte Häuser dem Abbruch zum Opfer fielen. Aber es sind zum Glück einige Fachwerkhäuser erhalten geblieben, die von ihren Besitzern liebevoll renoviert und gepflegt werden. Im Ortskern von Lannesdorf sind neben zwei Banken, mehrere Apotheken und Ärzte aller Fachrichtungen niedergelassen. Viele Geschäfte, verbunden durch eine verkehrsberuhigte Zone, und Einkaufsmärkte in unmittelbarer Nähe ermöglichen einen bequemen Einkauf. Lannesdorf hat bis heute seinen dörflichen Charakter bewahren können. Mit seiner Stadtnähe und seiner guten Nahverkehrsanbindung ist es nicht nur für die eingesessenen Lannesdorfer zu einem attraktiven Wohngebiet geworden. 

Durch Schaffung neuen Wohnraumes musste auch das Angebot der Kindergärten erhöht werden. Neueröffnung 1994 des neuen Kindergartens „städtisches Familienzentrum Monti – Häuschen“ in der Ellesdorfer Straße.

Mit dem Bau der König-Fahd-Akademie mit angeschlossener Moschee im Jahre 1995 wurde eine Ergänzungsschule für nur vorübergehend in Deutschland lebende Kinder gegründet. Nachdem die Akademie 2003 in den Verruf gekommen war, ein Treffpunkt radikaler Muslime zu sein, wurde schließlich die Schule zum Ende des Schuljahres 2016/2017 am 30. Juni 2017 geschlossen.

Durch die neue Umgebungsstraße Am Noßbacher Weg, für den Verkehr 1999 freigegeben, wurde die Ließemer Straße zu einer Sackgasse ausgebaut. Im Rahmen dieser Umlegung entstand ein neues Baugebiet. Es kamen Straßennamen wie Rotweingarten und Am Ziegenbaum hinzu. Ein neuer städtischer Kindergarten „Bunte Wiese“ wurde ebenfalls am Neuer Weg eröffnet.

Im Jahre 2013 wurde in der Splickgasse der Grundstein für einen weiteren neuen Kindergarten gelegt. Der Indianerspielplatz musste auf ein Nachbargrundstück verlegt werden.

Zur Zeit wird an einem neuen Baugebiet geplant. Es soll südlich vom Noßbacher Weg zwischen den Straßen In den Schleiden und Ellesdorfer Straße entstehen. Lannesdorf wächst und bleibt durch seine gute Infrastruktur ein attraktiver Ortsteil von Bad Godesberg.

Bevölkerung

Entsprechend langsam wie die Zahl der Häuser wuchs auch die Zahl der Einwohner, die noch gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts fast ausschließlich katholisch waren. Die Einwohnerzahl der ehemals selbständigen Gemeinde bzw. späteren Bad Godesberger Ortsteils Lannesdorf betrug am Jahresende 1671 = 200, 1816 = 401, 1828 = 450, 1834 = 592, 1843 = 601, 1852 = 638, 1861 = 627, 1871 = 763, 1880 = 887, 1890 = 939, 1895 = 1029, 1900 = 1350, 1905 = 1448, 1910 = 1471, 1915 = 1583, 1920 = 1643, 1925 = 1737, 1930 = 1863, 1933 = 1968, 1955 = 3397, 1960 = 4602, 1965 = 6047, 1969 = 6221. Leider wurde mit der kommunalen Neugliederung 1969 die früher auf Gemarkungsbasis erstellte Einwohnerstatistik völlig umgestellt, so dass spätere Vergleichszahlen nicht mehr gegeben sind.

Dorfstraßen

Die engen Dorfstraßen von Lannesdorf waren um 1888 noch mit Kies befestigt. Über die offenen Straßenrinnen aus Kieselfindlingen, später aus Pflastersteinen, wurden die Haus- und Küchenabwässer von einem Haus zum anderen gekehrt, da eine Kanalisation gänzlich fehlte. Die meisten Abwässer des Ortes nahm der ursprünglich offene Lannesdorfer Bach auf, der 1906 im Ortsdurchlauf auf einer Länge von rd. 370 Metern kanalisiert wurde. Erst nach der am 1. April 1935 erfolgten Vereinigung mit Bad Godesberg erhielt Lannesdorf weitere Kanalisation. Für den Gemeinderat war es stets ein Problem, die Dorfstraßen in einem brauchbaren Zustand zu halten. Besonders bei Regenwetter litten die aufgeweichten Straßen gleichermaßen durch Ton- und Quarzitfuhren wie auch durch die landwirtschaftlichen Fuhrwerke. Im Übrigen ist es höchst interessant, wenn man in den alten Gemeinderatsprotokollen liest, auf welche Weise man einst den Straßen- und Wegebau in Lannesdorf bewerkstelligte und finanzierte. So beschloss der Gemeinderat von Lannesdorf am 17. Dezember 1851, „…dass die Wege-Arbeit nach folgendem Modus verteilt werden sollte: auf 15 Silbergroschen bis zu 1 Thaler Kommunalsteuer = 2 Handarbeitstage, auf 1 Thaler bis zu 1 ½ Thaler Kommunalsteuer = 4 Handarbeitstage, auf 1 ½ Thaler bis zu 2 Thaler Kommunalsteuer = 6 Handarbeitstage, auf 2 Thaler bis zu 2 ½ Thaler Kommunalsteuer = 8 Handarbeitstage und so weiter. Das Verhältnis der Spanndienste zu den Handdiensten wurde darin bestimmt, dass eine Pferdefuhre 5 Handarbeitstagen und eine Ochsenfuhre 3 Handarbeitstagen gleich gerechnet werde. Der Geld-Aequivalent für den Handarbeitstag bestimmte Gemeinderath auf acht Groschen, für die Pferdefuhre auf 1 Thaler 10 Silbergroschen und für die Ochsenfuhre auf 24 Silbergroschen.“ Bei Wegearbeiten und Instandsetzungen von Straßen konnte demgemäß der Gemeinderat festlegen, wie er es beispielsweise am 31. Dezember 1855 tat, dass die Kosten „…nach Maßgabe der diesjährigen Communalsteuer repariert werden…“ sollen. Wie der Gemeinderat versuchte, die Tongrubenbesitzer an den Kosten der Instandhaltung zu beteiligen, davon wurde bereits berichtet.

Das Jahr 1900 brachte für die Lannesdorfer insofern eine Änderung der altgewohnten Ordnung, als der Gemeinderat eine andere Einteilung der Straßen und Hausnummern festlegte. Am 1. Oktober 1900 beschloss der Lannesdorfer Gemeinderat, „…sowohl neue Straßenschilder zu beschaffen wie auch die Häuser straßenweise zu nummerieren. Die geraden Hausnummern sollen rechts, die ungeraden links angeschlagen werden. Die Kosten der Straßenschilder trägt die Gemeinde ganz, für die Hausnummern schießt die Gemeinde vor und zieht sie von den Hausbesitzern wieder ein“.

Im Übrigen lebte man damals noch in der guten alten Zeit; wo auch in Lannesdorf noch der Nachtwächter seine Runden drehte und gleichzeitig als Laternenanzünder, außerdem bei Bedarf offenbar auch noch als Totengräber fungierte. Lannesdorf erhielt erst 1899 Anschluss an das Godesberger Gaswerk. Von den wenigen, damals noch neuen Gaslaternen, brannten 1900 lediglich ganze zwei als „Nachtlaternen“ auch die Nacht hindurch, und zwar „die eine an der Kirche, die andere vis á vis vom Kottenwege“. Ähnlich bestellt war es mit der Trinkwasserversorgung. Ursprünglich gab es in Lannesdorf zwei Gemeindebrunnen, den einen am Ginnen (auch „Ginnen Pütz“) in der Gegend des heutigen „Pömpchen“, den anderen im Oberdorf am Bach. 1856 erörterte man im Lannesdorfer Gemeinderat sogar einen Antrag des Kommerzienrates Deichmann auf Ableitung des überschüssigen Wassers aus den beiden Gemeindebrunnen zum „Gut Mehlemer Aue“. Unbekannt ist, ob dieses Projekt zur Ausführung kam. Außer diesen doch ergiebigen Gemeindebrunnen bestanden noch Pumpen in der Lannesdorfer Straße und an der Ecke Deutscherrenstraße/Drachenburgstraße. Am 25. November 1875 beschloss der Gemeinderat, einen wenig ergiebigen Brunnen am „rothen Weingarten“ zu schließen und die Pfeiler sowie das Pumpwerk für einen neuen Brunnen „auf der Schmidten“ zu verwenden. Dieses Vorhaben wurde aber erst Jahre später durchgeführt. Denn laut Protokollbuch erfolgte am 27. September 1878 ein neuer Beschluss, diesen Brunnen mit Pumpe herzustellen. Mit der Fertigstellung einer Quellwasserleitung um 1895 konnte schließlich einwandfreies Wasser in solchen Mengen geliefert werden, dass auch an Muffendorf und Mehlem noch Trinkwasser abgegeben werden konnte. Bis zur Einstellung im April 1984 wurden Teile von Lannesdorf noch über diese Leitung mit Quellwasser versorgt.

Lannesdorfer Bach

Der Lannesdorfer Bach oder Wittgesbach wird bereits in den französichen Katasterkarten von 1810 als „Ruisseau dit Wittgesbach“ (Bach genannt Wittgesbach) erwähnt. Offenbar ist dieser Bach einst nach den Weidenbäumen an seinen Ufern benannt worden. Neben der Bezeichnung „Wittgesbach“ kennt der Volksmund mitunter auch die abgewandelte Form „Wickchesbach“. Bis zur Kanalisation im Jahre 1906 im Ortsdurchlauf floss dieser Bach offen durch den unteren Teil der Grubenstraße, Hoverstraße, Floßweg bis zur Einmündung der Mehlemer Straße in die Antoniterstraße. Mit dem Ausbau der Antoniterstraße und der neuen Straßenverbindung Ellesdorfer Straße – An der Nesselburg nach Mehlem wurde der gesamte Bach bis nach Mehlem kanalisiert.

Nach einem Bericht des ehemaligen Lehrers Windeck soll das Bett dieses Baches ursprünglich der Floßweg mit der früheren Verlängerung bis zur Stephansstraße in Mehlem gewesen sein. Später wurde der Bach zur Mehlemer Domhofmühle abgeleitet. Dieser Bericht, der nicht weiter belegt ist, würde auch den Namen „Floßweg“ erklären. Das Wort „Floß“ hat verschiedene Bedeutungen und wird etwa gebraucht im Sinne von Bächlein, Straßenrinne oder Wiesenbewässerungsgraben. Hier findet der Name seine Erklärung im Zusammenhang mit dem Lannesdorfer Bach. Auch die Unwetterkatastrophe, die 1693 den Lannesdorfer Auerhof heimsuchte, deutet darauf hin, dass der Bach früher in gerade östlicher Richtung über den Floßweg zum Rhein geflossen ist.

Auch oder gerade durch die Kanalisation im Ortskern gab es bei starken Regenfällen immer wieder Überschwemmungen, da das Fassungsvermögen des Kanals nicht ausreichend war. Im Jahre 1966, einige Tage vor der Lannesdorfer Kirmes, wurden die Grubenstraße, Hoverstraße, Floßweg und Antoniterstraße zu einem reißenden Fluss. Zahlreiche Keller wurden überflutet. Mit dem Bau eines neuen, größeren Kanals und später eines Rückhaltebeckens zwischen der Ließemer Straße und der Grubenstraße scheint diese Gefahr gebannt zu sein.

Mühlen

Am Oberlauf des Wittgesbach befanden sich auch zwei Mühlen. Die Lannesdorfer Mühle oder auch „Parsch Mühle“ genannt hat 1759 schon an der Ließemer Straße bestanden. Über das Baujahr und den Erbauer fehlen jedoch jegliche Unterlagen. Bekannt ist nur, dass die Mühle um 1800 in den Besitz von Johann Berg aus Lannesdorf kam und dieser sie vor 1837 an Sebastian Schmitz verkaufte. Im Mühlenkataster von 1837 ist die Mühle wie folgt beschrieben: „Wohnort und Name des Müllers: Mehlem. Bürgermeisterei Godesberg Sebastian Schmitz. Name der Mühle: Lannesdorfer Mühle. Wasserzufluss: Lannesdorfer Bach. Ein Mahlgang und zwei Ölpressen. Oberschlächtiges Wasserrad. Ein Gerinne. Die beiden Ölpressen können von Johannis bis Michaelis nicht fortlaufend in Betrieb sein. Wegen der Bauart der Mühle kann der Mahlgang mit Ölpressen nur im Wechsel in Betrieb genommen werden. Die Anlage besteht in einem vereinten Kron-Tummelwerk und einem Walzwerk zum Zerquetschen des Ölsamens. Im Mahlgang besteht nicht der Hauptbetrieb, da er hauptsächlich für die eigene Bäckerei bestimmt ist. Zurzeit ist die Anlage ohne Sammelteich“. Nach der Übernahme hat Sebastian Schmitz die alte Mühle abreißen lassen und an gleicher Stelle eine neue Mühle gebaut.

Nicht ganz fünf Jahre später 1841/42 hat ein weiterer Besitzwechsel stattgefunden. Hubert Parsch und dessen Sohn Peter Josef Parsch waren bis 1919 in Lannesdorf als Müller tätig. Da in der „Parsch Mühle“ nur noch Getreide gemahlen wurde, ließ Hubert Parsch einen zweiten Mahlgang einbauen, aber wie aus einer Bestätigung des Godesberger Bürgermeisters hervorgeht, war die Wasserkraft des Wittgesbaches zu schwach, beide Mahlwerke gleichzeitig zu betreiben. Bis 1977 war die Mühle noch bewohnt. Der Versuch des Bad Godesberger Bezirksverordneten Gerold E. Formanek, den Verfall der Mühle zu verhindern, scheiterte nach einer Ortsbesichtigung am 13. August 1987, bei der festgestellt wurde, …“dass die alte Mühle nur noch eine Ruine ist.“ Zur Erinnerung wurde an der Mauer zur Ließemer Straße ein halber Mühlstein angebracht.

Eine weitere Mühle, als „Schliefmölle“ (Schleifmühle) stand am Fourthweg, dort wo ein Fußpfad durch den Wittgesbach nach Ließem abbog. Heute kann man den Bach bequem über eine Holzbrücke überqueren. Der Name „Schleifmühle“ könnte darauf hinweisen, dass dort nicht nur Getreide oder Öl gemahlen, sondern auch Äxte, Beile, Landwirtschaftsgeräte und Messer geschliffen wurden. Leider gibt es keine Unterlagen über diese Mühle. Heute sind nur noch Teile der Ziegelsteinfundamente vorhanden.

Lannesdorfer Orte

Der Brunnenplatz, der wegen seiner roten Pflasterung auch „Roter Platz“ genannt wird, liegt am Ende der Deutschherren- und Drachenburgstraße sowie am Anfang der Lannesdorfer Straße inmitten des Lannesdorfer Ortsteilzentrums.

Lannesdorfer Brunnenplatz mit Kugelbrunnen vor der Schließung von EDEKA Mohr

Quelle: © Axel Kirch / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Der Brunnenplatz ist umgeben von Geschäften des täglichen Bedarfs. Das Foto zeigt noch die erste Filiale von EDEKA Mohr in Bad Godesberg. Der Standort wurde nach vielen Jahrzehnten aufgegeben, um auf einer größeren Fläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite weitergeführt zu werden.

Traditionell finden Maiansingen am 30. April und Weihnachtsmarkt am Samstag vor dem 2. Advent auf dem Brunnenplatz statt.

Lannesdorfer Persönlichkeiten

In einer Facebook-Gruppe gibt es eine Diskussion, um Informationen zu Lannesdorfer Persönlichkeiten zusammenzustellen

Presse

Pressebeiträge über den Ortsauschuss Lannesdorf

Bildkalender oder Fotoalbum

Es dürfen hier nur Bildquellen veröffentlicht werden, für die der Ortsausschuss die Erlaubnis des Bildrechteinhabers erhalten hat.

Urheber bzw. Rechteinhaber der Bildquelle können Bilddateien (bei großer Dateigröße nach vorheriger Absprache) an die Redaktion (redaktion@lannesdorf.de) senden. Die Redaktion behält sich die Entscheidung zu Bildauswahl und Bildbeschriftung vor.

Bitte nur Bilddateien im jpg-Format (also insbesondere keine png- oder tif-Dateien)  zusenden. Die Dateigröße sollte 300 kb nicht überschreiten.
Bilddateien bitte nur mit folgendem Dateinamenformat zusenden:
Quelle-„Vorname“-„Nachname“-„ggf. weitere Informationen“; bitte Bindestriche statt Leerzeichen oder Unterstrichen verwenden.
(Beispiel zum Namen der Bilddatei: Quelle-Tom-Buckler-Geschichtssäule.jpg)